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Grafips

Auch 2020 im „Schleswig Lebt“ Onlinemagazin

800 674 Historischer Fischer

Trotz Corona konnten wir dieses Jahr unsere dritten Schleswiger Barocktage feiern. Am 25. und 26. Juli konnten sich die Besucher wieder ein Bild über das Leben im 18. Jahrhundert machen. Wieder hatten wir Darsteller aus ganz Deutschland zu Besuch. Um sich ein Bild zu machen, können Sie sich einige kurze Filme ansehen, die Andreas Franke für „Schleswig lebt“ aufgenommen hat.

Freuen Sie sich auf Eindrücke meiner Veranstaltung unter dem nachfolgenden Link.

Die Schleswiger Barocktage im „Schleswig Lebt“ Onlinemagazin

1024 736 Historischer Fischer

 

Die Schleswiger Barocktage am 27. und 28.07.2019 waren ein schöner Erfolg und wir konnten dem Leben in der Barockzeit zu etwas Publizität verhelfen. Andreas Franke vom Onlinemagazin „Schleswig lebt“ hat dazu einen ausführlichen Artikel mit vielen tollen Bildern und Videos veröffentlicht.

Freuen Sie sich auf Eindrücke meiner Veranstaltung unter dem nachfolgenden Link.

Angelhaken als Grabbeigabe in der Bronzezeit

600 652 Historischer Fischer

Angelhaken als Grabbeigabe

Angelhaken als Grabbeigaben finden sich als archäologische Funde durch die gesamte Bronzezeit.

Einen faszinierenden Fundbericht bekam ich im März 2016 durch Herrn Plackinger von der vor- und frühgeschichtlichen Arbeitsgruppe Mühlheim am Main zugesandt. Dabei handelt es sich um einen archäologischen Fund aus der Hügelgräberbronzezeit,
datiert auf die Zeit um 1500-1200 v. Chr. In einem Grab fanden sich eine zerbrochene Henkelkanne, eine Flintabschlagklinge und 3 Angelhaken. Während die 2 kleineren Angelhaken zerbrochen waren, ist der dritte und größte sehr gut erhalten.

Zum einen lässt sich auf einem Foto des Fundes noch der Abdruck einer feinen Schnur am Hakenschaft unterhalb des umgebogenen Öhrs erkennen. Da diese Schnur aus meiner Sicht als als als Berufsfischer und Angler für eine Angelschnur oder ein Vorfach zu fein ausgelegt war, gehe ich davon aus, das eine stabilere Angelschnur am Hakenschaft mit dieser dünneren Schnur fixiert wurde. Eine solche Befestigung kenne ich sowohl von ethnologischen Vergleichen wie auch von einer neuzeitlichen Abbildung von Diderots‘ Encyclopèdie aus dem Jahre 1764. Beim vorliegenden Fund fixierte offensichtlich die dünnere Schnur das Vorfach etwa bis zur Schaftmitte des Hakens.

Herr Plackinger sandte mir freundlicherweise auch einen Abguss des betreffenden Angelhakens aus Bronze zu. Bei diesem Abguss vom Original lassen sich interessante Details der Fertigung erkennen. Angelhaken aus Bronze stellten in der Bronzezeit einen gewissen
Wertgegenstand dar. Auffällig ist diesbezüglich bei dem 5,8 cm großen komplett erhaltenen Angelhaken dessen vergleichsweise grobe Fertigung im Vergleich zu anderen mir bekannten Funden. Der Haken ist im Profil vierkantig bis auf das flach ausgehämmerte Öhr am Schaftende. Auch beim Abguss lassen sich noch sehr gut die Hammerschläge vom Aushämmern des Schaftes erkennen. Ob dieser Angelhaken an einer Angelrute oder einer Handleine mit Haspel verwendet wurde, wie sie durch Bilder und Funde aus anderen Regionen belegt sind, lässt sich natürlich nicht mehr sagen.

Mit Angelhaken der entsprechenden Größenordnung fing ich bereits erfolgreich Meerforellen, Lachse, Hechte und Zander. Diese Fische waren in der Bronzezeit z.T auch im Main beheimatet.

Publiziert wurde der Fund in : „Fundberichte aus Hessen“, 26. Jahrgang 1986, Landesamt für Denkmalpflege Hessen Abteilung Archäologische und paläontologische Denkmalpflege

Interessant sind hier auch die Angelhaken als Grabbeigaben in den Urnengräbern der späten Bronzezeit. Eine besser gestellte Gesellschaftsschicht erfreute sich wohl schon um 1200 v.Chr. des Angeln als Freizeitbeschäftigung. Die Grabbeigaben des Mannes, welcher in Grab 26 in Vamp in Tirol (Österreich) beigesetzt wurde und dessen Grabinventar im Tiroler Landesmuseum ausgestellt wird, deuten nicht auf einen Menschen hin, der für seinen Lebensunterhalt fischen musste. Den elitären Stand seines Besitzers als Angehörigen der lokalen Oberschicht zeigt vor allem sein Schwert, welches verbogen wurde, um als Grabbeigabe in die Urne zu passen.

In Ibbenbüren (Kreis Steinfurt) in Nordrhein-Westfalen fand sich der einzige, bislang als Grabbeigabe gefundene bronzezeitliche Angelhaken in Westfalen. Dieser war als unverbrannte Beigabe einem etwa 10-12 jährigen Jungen mit in die Urne gegeben worden. Das Alter des Kindes ließ sich aus dem über 700 Gramm Leichenbrand in der Urne bestimmen. Der enthaltene Angelhaken hatte eine Länge von 3,2 cm und bestand aus ca. 2 mm starken runden Bronzedraht. Während viele Angelhakenfunde der Bronzezeit einen Widerhaken haben, ist dieser Haken ohne Widerhaken gearbeitet worden. Das Grab dieses Jungen gehört zu den 10% der Gräber aus diesem bronzezeitlichen Gräberfeld,
welche überhaupt Grabbeigaben aus Bronze enthielten.

Literatur
„Westfalen in der Bronzezeit“, Hrsg: Daniel Berenger und Christoph Grünewald,

LWL,Seite 69 „Ein Angelhaken als Grabbeigabe“ Ibbenbüren
„Auf’m Trüssel“ von Jürgen Gaffrey.

Interessant sind hier auch die Angelhaken als Grabbeigaben in den Urnengräbern der späten Bronzezeit. Eine besser gestellte Gesellschaftsschicht erfreute sich wohl schon um 1200 v.Chr. des Angeln als Freizeitbeschäftigung. Die Grabbeigaben des Mannes, welcher in Grab 26 in Vamp in Tirol (Österreich) beigesetzt wurde und dessen Grabinventar im Tiroler Landesmuseum ausgestellt wird, deuten nicht auf einen Menschen hin, der für seinen Lebensunterhalt fischen musste. Den elitären Stand seines Besitzers als Angehörigen der lokalen Oberschicht zeigt vor allem sein Schwert, welches verbogen wurde, um als Grabbeigabe in die Urne zu passen.

In Ibbenbüren (Kreis Steinfurt) in Nordrhein-Westfalen fand sich der einzige, bislang als Grabbeigabe gefundene bronzezeitliche Angelhaken in Westfalen. Dieser war als unverbrannte Beigabe einem etwa 10-12 jährigen Jungen mit in die Urne gegeben worden. Das Alter des Kindes ließ sich aus dem über 700 Gramm Leichenbrand in der Urne bestimmen. Der enthaltene Angelhaken hatte eine Länge von 3,2 cm und bestand aus ca. 2 mm starken runden Bronzedraht. Während viele Angelhakenfunde der Bronzezeit einen Widerhaken haben, ist dieser Haken ohne Widerhaken gearbeitet worden. Das Grab dieses Jungen gehört zu den 10% der Gräber aus diesem bronzezeitlichen Gräberfeld,
welche überhaupt Grabbeigaben aus Bronze enthielten.

Literatur
„Westfalen in der Bronzezeit“,
Hrsg: Daniel Berenger und Christoph Grünewald,

LWL, Seite 69 „Ein Angelhaken als Grabbeigabe“ Ibbenbüren
„Auf’m Trüssel“ von Jürgen Gaffrey.

Förderung durch den Europäischen Fischereifond

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Förderung meiner Arbeit mit Mitteln der Europäischen Fischereifonds und aus Mitteln des Landes Schleswig-Holstein

Produktion und Präsentation historischer Fischereigeräte aus dem Hoch-und Spätmittelalter und aus dem 19. Jahrhundert

Nach 19 Jahren Arbeit in der Rekonstruktion von Fischereigeräten aus vergangenen Zeitepochen wurde meine Arbeit von 2011 – 2013 mit Mitteln der Europäischen Fischereifonds des Landes Schleswig-Holstein gefördert. Dies ermöglichte mir eine erhebliche Erweiterung meiner Angebote zur Darstellung der Geschichte meines Fischerberufes .
Gefördert wurden der Erwerb der Rekonstruktion einer Smakkejolle, Repliken von Wetterschutzkleidungsstücken und Arbeitsstiefeln aus dem 19. Jahrhundert sowie ein Trailer zum Transport der Smakkejolle.

Weiter wurde die Anfertigung authentischer Repliken von Kleidungsstücken des 13. Jahrhunderts, mittelalterliche Transportfässer zum Transport des Fanges sowie aufwändige Repliken mittelalterlicher und steinzeitlicher Reusen gefördert.

Ebenfalls ermöglicht wurde mir der Erwerb größer Mengen an Rohgarnen, welche ich für die Netzherstellung benötige, wie auch von pflanzlichen Teer und Terpentin als authentische Pflegemittel zum Erhalt der Smakkejolle.

Zur geschützten Lagerung und Präsentation meiner historischen Boote und deren Ausrüstungsstücke beinhaltete die Förderung auch die Errichtung eines geräumigen Bootsschuppens.

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Beteiligten aus der Fischerei, dem engagierten Fischereiderzernenten und den Mitarbeitern der Fischereibehörden für die Förderung und Unterstützung meiner Arbeit in der Vermittlung geschichtlichen Fischerhandwerks bedanken

Jörg Nadler

Provinzialrömischer Hausschrein, 2.Jh. n.Chr.

1024 752 Historischer Fischer

Hölzerner Hausschrein in Form eines kleinen Tempels (AEDICVLA) für eine Matronendreiheit.

Aus den nördlichen römischen Provinzen sind archäologisch nur die Reste steinerner Hausheiligtümer und die darin aufgestellten Götterfiguren aus Ton, Stein, Bronze und vereinzelt auch Holz erhalten. Archäologisch sind hölzerne Hausschreine in Herculaneum und Pompeji nachgewiesen.

Zu hölzernen Hausschreinen wird weiterhin berichtet daß in den frühchristlichen Gemeinschaften Handwerker aus Berufen ausgeschlossen wurden , wenn sie Götterfiguren und hölzerne Hausheiligtümer herstellten (Zimmerleute, Schreiner und Holzschnitzer).

Die in Herculaneum und Pompeji erhaltenen Hausheiligtümer waren farbig ausgestaltet. Die Replik der Matronendreiheit, welche ich überarbeitet und farblich ausgestaltet habe, stammt aus dem römisch germanischen Museum in Köln, das Original vom Fundort Bonner Strasse in Köln wurde in der Werkstatt des Töpfers FABRICIVS, der im 2 Jh. in Köln arbeitete, hergestellt. Die Keramikrepliken (Öllampe und Räucherkelch) stammen von Anneclaer Bours, die bronzene Figur eines Genius von Markus Neidhardt.

Quelle: „Mercur & CO, Kult und Religion im römischen Haus, Schriften des Kantonalen Museums für Ur-und Frühgeschichte(n) Zug, Schweiz.(Seite 42)

Fischhautbezogene Messerscheide mit Holzkern für ein Gebrauchsmesser

1024 683 Historischer Fischer

Die Aalhaut (Schwanzstück) eines ca. 1 Kg schweren Aales wurde roh und ohne Naht auf den Holzkern aufgezogen. Inspiriert zu diesem Werkstück wurde ich durch eine Nierendolchscheide aus dem frühen 15. Jh. welche mit Aalhaut bezogen war.

Aalhäute als Bezug für Dolch oder Messerscheiden erhielten sich bis weit in die Neuzeit. So liegen aus dem 17. Jh. noch Hirschfänger vor, deren hölzerne Scheide mit Aalhaut bezogen ist.

Fischwirbel als bronzezeitlicher Schmuck

1000 667 Historischer Fischer

Bereits aus dem Neolithikum sind durchbohrte Fischwirbel als Schmuck bekannt. Datiert auf 1000-800 v. Chr., gehörte Schmuck aus Hechtwirbeln auch zur Ausstattung einzelner Bestattungen aus der Lichtensteinhöhle im Harz.

Insgesamt wurden dort 92 durchbohrte Hechtwirbel gefunden, von welchen vermutet wird, das diese eventuell zu zwei Ketten gehörten. Auf Anfrage des Ausgräbers Dr. Flindt, dem Archäologen des Landkreises Osterrode, konnte ich Vergleichsstücke der entsprechenden Größe aus meinem Bestand liefern. Die größten der ausgegrabenen  Hechtwirbel hatten ein Durchmesser von 18 mm. Ein im Januar 2008 gefangener Hecht mit vergleichbaren Wirbeln dieser Größe aus der Schlei hatte ein Gewicht von 12,5 kg und eine Länge von ca.1,15 –1,20 m.

Über eine eventuelle Einfärbung der Wirbel, auch aus den älteren neolithischen Funden, ist allerdings nichts bekannt. Bei meiner Hechtwirbelkette für meine neolithische Ausstattung habe ich einzelne Wirbel mit Eichenrinde und Eisenocker eingefärbt, welches einen kräftigen Kontrast zu den weissen Wirbeln bildet. Natürlich ist dies archäologisch, ebenso wenig wie die Form meiner Kette, belegt.

Alternativ zur Kette als Halsschmuck können die vergangenen vorgeschichtlichen Kleidungsstücke zum Beispiel im Halsbereich  auch mit Hechtwirbeln bestickt worden sein

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