Fischerei der Bronzezeit

Fischereitechniken der Bronzezeit

Um. 2200 – 2000 vor unserer Zeitrechnung erfolgt in Mitteleuropa der Übergang von der späten Jungsteinzeit zur Bronzezeit, in Norddeutschland und Skandinavien etwa drei Jahrhunderte später um 1700 v.Chr. Die Fischerei der Bronzezeit erfolgt im weitgehend mit den Techniken, welche bereits auch im Neolithikum gebräuchlich waren.

Angeln in der Bronzezeit

Angelhaken wurden oftmals auch in der Bronzezeit noch aus Knochen- oder Eberzähnen hergestellt. Sie hatten eine Schaftverdickung, eine Kerbung oder ein Loch im Schaft, um die Angelschnur aus Bast, Leinen oder Pferdehaar am Angelhaken zu befestigen. Parallel zu dem Angelhaken wurde auch das älteste Angelgerät, die Stab- oder Querangel, (siehe Angelgeräte der Steinzeit) verbreitet eingesetzt.

Neu sind Angelhaken aus Bronze. Es gab einfache Angelhaken, zumeist mit Widerhaken sowie Doppelhaken mit oder ohne Widerhaken. Während die kleinsten bronzenen Angelhaken gerade einmal um 2 cm lang waren, gab es auch ausgesprochen grosse Haken mit bis über 12 cm Grösse. In den meisten Fällen hatten Angelhaken ein Öhr zum Anbinden am Schaft, einige Haken, z.B. in der ausgehenden Bronzezeit, hatten auch ein flachgehämmertes Plättchen am Schaftende ähnlich wie die heutigen Angelhaken.

Blinker

Es finden sich die ersten Funde von metallenen Blinkern, Angelhaken mit löffelförmigen Schaft, welche im Wasser bewegt, einen taumelnden Fisch imitieren sollen. Poliert sind diese Bronzeblinker auch in trüben Gewässern bei Bewegungen auffällig blinkend. Blinker wurden zum Beispiel an einer längeren Schnur hinter einem Boot geschleppt. Der älteste, mir bekannte bronzezeitliche Blinker mit einer Gesamtlänge von 10,5 cm stammt vom Grunde des Purgalsees in Polen. Mit Blinkern dieser Größe wird auch heute noch speziell auf den Hecht, Meerforellen und Zander gefischt.

Angelhaken als Grabbeigabe

Interessant sind auch Angelhaken als Grabbeigaben in den Urnengräbern der späten Bronzezeit.

Eine bessergestellte Gesellschaftsschicht erfreute sich wohl schon um 1200 v. Chr. des Angelns als Freizeitbeschäftigung. Die Grabbeigaben des Mannes, welcher in Grab 26 in Vamp in Tirol (Österreich) beigesetzt wurde und dessen Grabinventar im Tiroler Landesmuseum ausgestellt wird, deuten nicht auf einen Menschen hin, der für seinen Lebensunterhalt fischen musste. Den elitären Stand seines Besitzers als Angehörigen der lokalen Oberschicht zeigt sein Schwert, welches verbogen wurde, um als Grabbeigabe in die Urne zu passen.

In Ibbenbüren (Kreis Steinfurt) in Nordrhein-Westfalen fand sich der einzige, bislang als Grabbeigabe gefundene bronzezeitliche Angelhaken in Westfalen. Dieser war als unverbrannte Beigabe einem etwa 10 – 12-jährigen Jungen mit in die Urne gegeben worden. Das Alter des Kindes ließ sich aus dem über 700 Gramm Leichenbrand in der Urne bestimmen. Der enthaltene Angelhaken hatte eine Länge von 3,2 cm und bestand aus ca 2 mm starken Bronzedraht.Während viele Angelhakenfunde der Bronzezeit einen Widerhaken haben, ist dieser Haken ohne Widerhaken gearbeitet. Das Grab dieses Jungen gehört zu den 10 % der Gräber aus diesem Gräberfeld, welche überhaupt Grabbeigaben aus Bronze enthielten.

Literatur:
„Westfalen in der Bronzezeit“, Hrsg: Daniel Berenger und Christoph Grünewald, LWL, Seite 69 „Ein Angelhaken als Grabbeigabe“ Ibbenbüren „Auf’m Trüssel“ von Jürgen Gaffrey.

Bilder von Anglern

In der Bronzezeit gibt es auch die ältesten Bilder von Anglern. So zeigt das Felsbild von Kville in Südschweden zwei angelnde Personen in einem typisch spätbronzezeitlich dargestellten Boot mit Doppelsteven. Die überlangen Arme, welche die Schnur mit Haken halten, könnten natürlich auch Angelruten darstellen.

Ob es sich dabei um reale Personen aus der damaligen Gesellschaft handelt oder gar um mythologische Figuren , sei dahingestellt. Gelegentlich wird diese Abbildung mit einer 2000 Jahre jüngeren Abbildung aus der Wikingerzeit vom Fischzug des Asengottes Thor mit dem Riesen Hymir verglichen. Da aber zwischen den beiden genannten Abbildungen ca.. 2000 Jahre zeitlicher Abstand liegen, begegne ich solcherlei Interpretationen mit grosser Vorsicht.

Um einen bronzezeitlichen Angelhaken für den praktischen Einsatz zu härten, bedarf es etwas Übung. Bronze besteht aus einer Legierung von ca. 90% Kupfer und 10 % Zinn. Bronze lässt sich leichter als Kupfer schmelzen und kann bei Bearbeitung sehr hart. werden. Durch Aushämmern wird der Haken immer härter, gleichzeitig aber auch spröder. Ist der Bronzehaken zu hart und zu wenig flexibel, so kann er bei Belastung brechen, ist er zu weich, biegt er sich auf.

Kupfer wurde, vor allen im vorderen Orient schon sehr lange vor der Bronze verarbeitet. In frühester Zeit wurde das Kupfer allerdings nicht gegossen, sondern allein durch Hämmern verformt. Ein Kupferangelhaken gehört neben zwei Ahlen zu den ältesten Kupferobjekten der Welt.Gefunden wurde er in Cayönü Tepesi in der Türkei und ist auf das Ende des 8 Jt. v.Chr. datiert.

Ausstattung der Angelgeräte

Wie die nicht mehr erhaltenen Angelgeräte zu den vorliegenden Angelhakenfunden ursprünglich ausgestattet waren, lasst sich zumeist nur noch spekulieren Wahrscheinlich werden vornehmlich hölzerne Angelruten und Handhaspeln verwendet worden sein. Am Federsee in Bad Buchau fand sich ein auf 1100 v. Chr. datiertes Knochenstück mit aufgewickelten Leinenresten. Dieser Fund wird als „Handangel“ gedeutet.

Mit einem bronzenen Zwillingshaken könnte zum Beispiel aber auch eine Legeangel in Form einer Hechtleine ausgestattet gewesen sein. Diese Fischerei wurde von Berufsfischern in den Niederlanden auf kleinen Binnenseen noch im 20 Jahrhundert ausgeübt. Anstatt eines bronzenen Zwillingshakens, kam aber ein eiserner Doppelhaken zum Einsatz. An einem Holzschwimmer ist eine Astgabel befestigt, auf welche eine Angelschnur in der mindestens doppelten Wassertiefe des Gewässers aufgewickelt ist. An den Enden ist die kleine Holzgabel eingekerbt wo die aufgewickelte Angelschnur eingeklemmt wird. Der dazu verwendete Zwillingshaken ist in einem Köderfisch verborgen.

Beißt ein Hecht an , so schluckt er den Köderfisch mit dem Haken meist sehr tief. Schwimmt der Hecht nun fort, so wird die Schnur aus der Gabel gerissen und der Haken dringt im Maul oder Schlund ein. Da die Angelschnur zum Schwimmer länger als das Gewässer tief ist, kennzeichnet der Schwimmer den Aufenthaltsort des Hechtes.

Wichtig ist, das unter Wasser keine Hindernisse wie versunkene Bäume sind, an welchen sich der Hecht verfangen kann. Der Fischer braucht nur noch dem Schwimmer folgen .über den er dann die Leine mit dem erbeuteten Fisch bergen kann. Ob Angelgeräte wie Handangeln mit einem Schwimmer als Bissanzeiger ausgestattet waren, ist nicht bekannt. Denkbar wäre als Pose ein kleines Binsen oder Rohrkolbenbündel oder ein Stück leichtes Holz.

Speere und Harpunen

Die Fundlage zur Speerfischerei in der Bronzezeit ist recht dürftig. Mit Sicherheit waren einfache Holzspeere sehr verbreitet, welche aus jüngeren, eisenzeitlichen Funden überliefert sind. Während es in Mittel und Nordeuropa keine mir bekannten Abbildungen von Speerfischenden Personen gibt, waren diese im

bronzezeitlichen Ägypten verbreitet. Zum Beispiel die Grabmalerei , welche Pepi anch den mittleren beim Fischen mit dem Fischspeer vom Binsenboot aus darstellt (6. Dynastie, Altes Reich). Allerdings stellt hier der Fischfang mit dem Speer der ägyptischen Oberschicht eine Vergnügung dar, ähnlich wie die Jagd mit Pfeil und Bogen vom Pferdewagen aus.

Harpunen waren auch in der Bronzezeit verbreitet. Während sich die Stabharpune der frühen Bronzezeit aus Geweihspänen optisch meist nur wenig von den Exemplaren der späten Jungsteinzeit unterscheidet, verbreitet sich im Alpenraum und Südosteuropa ein neuer Harpunentyp.

Aus den gekrümmten Spitzen von Hirschgeweihen wurden Harpunenspitzen geschnitten. Auf eine Zwischenschäftung aus Hirschgeweih am Ende des Holzschaftes montiert, lösen sich diese beim Treffer Ein Holzschaft im Hohlraum der Harpunenspitze würde durch Aufquellen das Lösen der Spitze blockieren.

Die Fangleine, welche an der Harpunenspitze befestigt war, bestand vermutlich aus Lindenbast, Leinen oder Nessel. Beim Blockieren der Fangleine durch den Fischer stellt sich die eingedrungene Harpunenspitze im getroffenen Fisch quer. Ähnliche Harpunen verwendeten noch die Inuit im 19. bis frühen 20 Jahrhundert.

Beute der Harpunenfischer war vermutlich meist der Hecht, im Voralpenland und Südosteuropa auch vor allen der Wels ( Silurus glanis), der grösste einheimische Raubfisch. Beispiele der Knebelharpunen finden sich in den Bronzezeitlichen Siedlungen im Voralpenland ( z.B. Bad Buchau am Federsee) ebenso wie südlich der Alpen (Laibacher Moor in Slovenien) und an Fundorten in den Südkarpaten. Am Neuenburger See in der Schweiz wurden diese Harpunen – sogar aus Bronze gefertigt – gefunden.

Landegeräte wie Schlaghaken, Hauangeln und Kescher

Zum Fang von Hechten währende der Laichzeit wurde auch in der Bronzezeit der Schlaghaken (Hauangel) eingesetzt. In der Zeit von Februar –Ende April, wenn der Hecht zum Laichen auf überflutete Wiesen am Ufer von Gewässern schwimmt, lässt er sich im flachen Wasser leicht damit erbeuten. Der Haken wird an den ruhenden Hecht herangeführt und dann ruckartig in die Kiemen oder in das Fleisch gerissen.

Ebenso eignen sich Schlaghaken zur sicheren Landung harpunierter und geangelter Fische. Überwiegend waren diese Fanggeräte wohl einfache Holzhaken wie der ältere neolithische Schlaghaken aus dem Pfahlbau von Locraz in der Schweiz . Bei diesem Modell wurde ein schräger hölzerner Dorn in den Schaft eingesetzt.

Einfache Schlaghaken aus gewachsenen hölzernen Gabeln von Hasel- und Weißdornholz sind aus der Eisenzeit/römischen Kaiserzeit aus Oberdorla belegt. Diese sind von der Konstruktion simpler als der neolihische Fund aus Loocraz. Die Verwendung dieses simplen Schalghakens halte ich auch für die Bronzezeit für möglich, jedoch sind fehlen hier die entsprechenden Nachweise.

Auch der Kescher wird häufig verwendet worden sein. Aus den Pfahlbausiedlungen der Jungsteinzeit sind Fragmente rundgestrickter, feinmaschiger Netze erhalten. Alle Maschen sind bei diesen Netzen in einer Richtung gestrickt, anders, als bei einem rechteckigen Netzblatt z.B. für ein Stellnetz.

Bei diesen Netzen wechselt die Strickrichtung und somit auch die Knotenrichtung mit jeder Maschenreihe.Die rundgestrickten Netze sehe ich entweder als Zugnetzsack oder als  Keschernetz an. Aber natürlich lässt sich auch einfachen rechteckiges Netz stricken und anschliessend als Keschernetz zusammennähen. Mittel- oder Nordeuropäische Abbildungen von Keschern aus der Bronzezeit kenne ich nicht.

Aus dem bronzezeitlichen Ägypten kenne ich die Abbildung von zwei mit Handkeschern fischenden Fischern auf einem stilisierten Schilfboot. Die Keschernetze sind mit kleinen Fischen gefüllt.

Die abgebildeten Kescher in dreieckiger Form haben eine stabilisierende Querverbindung am spitzen Ende des Kescherbügels, welcher an der Verbindung der Stäbe ein kleines Dreieck bildet. Ein fast vergleichbarer neuzeitlicher Kescher findet sich auf dem Kupferstich aus dem Jahre 1620 von Matthäus Merian, welches eine Fischereiszene am Rhein darstellt. Dieser Kescher ähnelt dem Jahrtausende älteren ägyptischen Modell, lediglich fehlt der Querstab am Ende. Da sich bei mir einige Fragen über die Stabilität und die möglichen Holzverbindungen aufwarfen, baute ich diesen Kescher nach der ägyptischen Abbildung nach. So ist die genaue Befestigung des Netzes am Bügel ebenso wenig ersichtlich ist wie die Verbindungen der Stangen, welche den Rahmen bilden

Natürlich ist dieser „Nachbau“ nur als eine Interpretation der vorliegenden Abbildung möglich. Und ob dieses Modell als mögliche Kescherform auch im bronzezeitlichen Mittel- und Nordeuropa gebräuchlich war, steht in Frage. Abseits der Fischerei fanden allerdings auch andere praktische Gegenstände, deren Ursprung im Mittelmeergebiet zu finden ist, ihren Weg nach Norden.

So findet sich im Eichensarggrab aus Guldhoj ein Klappstuhl , dendochronologisch datiert auf die Zeit um 1389 v. Chr. Der Eschenholzrahmen war mit einem Sitz aus Otterfell bespannt. Dieser Stuhl wurde nach ägyptischen oder ostägäischen Vorbildern gefertigt.

Vergleiche Ausstellungskatalog „Götter und Helden der Bronzezeit“, 25. Ausstellung des Europarates 1999, Seite 108

In der Praxis erweist sich meine Interpretation der Kescherabbildung übrigens als sehr stabil. Vermutlich hat sich dieser Keschertyp aus dem beinahe weltweit verbreiteten Zweistangennetz entwickelt. Die Abbildung von M. Merian könnte natürlich statt einem Kescher auch ein solches Netz darstellen.

Stellnetz und Zugnetzfischerei

Netze sind sehr leicht vergänglich. Bei ständigem Einsatz haben Netze aus Naturfasern selbst bei Pflege nur eine begrenzte Haltbarkeit.

Schon die Stellnetze für die Binnenfischerei der Jungsteinzeit unterscheiden sich in der Maschenweite kaum von der heute gebräuchlicher, moderner Stellnnetze. Diese Netze bestanden oft aus feinen gezwirnten Flachsgarn. Wo Flachs angebaut wurde, war dies wohl auch ein gebräuchliches Material. Andere Netzfragmente gröberen Garne werden zu Zugnetzen gehört haben.

Stellnetze werden in einem Gewässer in die Wanderwege der Fische gestellt, wobei sich die Fische beim Durchschwimmen der Netze in den Maschen verfangen. Natürlich lassen sich Fische mit verschiedenen Techniken auch in diese netze scheuchen (siehe Kapitel Jungsteinzeit und Eisenzeit “Trampenfischerei“). Weitere geeignete Materialien für Netzgarne waren in Mittel und Nordeuropa der Lindenbast und die Brennessel.

Ober und Unterleine der Netze bestanden vermutlich meist aus Lindenbast, eventuell auch aus Flachs oder Brennnesselleinen, die Unterleinen wie noch beim volkskundlichen Fischernetzen des 20. Jh. vielleicht auch aus Pferdehaar.

Im frühbronzezeitlichen Frauengrab von Skrydstrup in Südjütland/Dänemark befand sich im Haar des dort bestatteten 16 – 18-jährigen Mädchen ein Haarnetz aus Pferdehaar.

Als Werkzeug für ein solches Haarnetz wurde auch eine bronzene Nadel im Fundgut vom Bieler See als Netznadel gedeutet. Diese nur 4 cm kleine Nadel ist für die Herstellung feiner Haarnetze bestens geeignet.Für die Anfertigung von Fischernetzen scheidet sie aufgrund der geringen Grösse eher aus. Für diese Form von Nadeln erwähnt Eduard Krause in seinem Buch „Vorgeschichtliche Fischereigeräte und ihre modernen Vergleichsstücke“ aus dem Jahr 1904 volkskundliche Vergleichsstücke aus der Fischerei. Unpraktisch beim Handstricken eines Netzes sind allerdings die nach außen geschränkten Gabeln dieses Nadeltyps.

Überreste der Netzausstattung und Zubehör finden sich meist in Form von Netzschwimmern (Flotten) und Senkern und ähneln den Funden des Neolithikums. Im Voralpenland in Bad Buchau wurde ein rechteckiger Schwimmer aus der Urnenfelderzeit gefunden, welcher aus einem durchlochten Weichholzbrettchen bestand.

Ob die Netze der Bronzezeit bereits zur Imprägnierung mit Lohe gegerbt wurden , lässt sich nicht mehr nachweisen. Auffällig beim Lohen von Netzen ist die braune Farbe der so imprägnierten Netze. Einerseits enthalten Catechinhaltige Rinden wie Eichenrinde, welche seit alters her zum Gerben von Leder verwendet werden, diese konservierende Farbe. Andererseits fehlen an den erhaltenen Textilien aus den Baumsärgen der frühen nordischen Bronzezeit jegliche Nachweise von einer künstlichen Einfärbung. Ob nun gerade Fischernetze gegerbt und somit gefärbt wurden, ist ungewiss.

Reusenfischerei

Bereits die Reusenfunde der Mittelsteinzeit ähneln den Weidenreusen, welche in der Fischerei noch im 20 Jahrhundert zum Einsatz kamen. Oftmals waren diese sogar feiner geflochten als die Reusen der volkskundlichen Fischerei. Auch aus dem Neolithikum liegen eine Reihe Reusenfunde vor.

Für die Bronzezeit sind aber Reusenfunde oder gar nur Reusenfragmente eher selten. Da die Reusenfunde aus der nachfolgenden Eisenzeit zeigen, das die Reusenfischerei ungebrochen fortgeführt wurde, erkläre ich mir die seltenen Reusenfunde mit schlechten Erhaltungsbedingungen.

Aus der Vorgeschichte Litauens sind mir neolithische Funde von Reusenringen einiger Netzreusen (Bundgarne) bekannt.Anders als bei den feingeflochtenen hölzernen Reusen zum Aalfang aus Skandinavien sind die Netzfragmente dieser baltischen Netzreusen recht weitmaschig. Das Material dieser Netzreusen bestand aus Weidenringen und Lindenbastnetzen in Kombination mit Leitwehren aus Weidengeflecht und Steinwällen. Außerhalb des Baltikums sind mir keine eindeutigen Funde von Netzreusenfragmenten aus der Vorgeschichte bekannt.

Buch: „Rimute Rimantine „Die Steinzeitfischer an der Ostseelagune in Litauen“, Litauisches Nationalmuseum, Seiten: 73-76,287, 309, 317, 411- 413.

Somit gehe ich davon aus, das die Reusen wohl wie im Neolithikum vor allen aus Weidengeflecht, Hasel, Hartriegel und anderen Holzgeflechten bestanden haben. Die einzige mir bekannte Abbildung einer bronzezeitlichen Reuse stammt aus dem fernen Ägypten.Auch diese zeigt eine geflochtene Reuse, von der Form ähnelt diese Reuse den jüngeren Funden römischer Reusen aus Valkenburg, Niederlande.

Literatur Becker C.J. 1941,Fund af Ruser fra Denmarks Stenalder, Aarboøger for nordisk Oldkyndighed og historie, København.