Neuzeit ca. 1900

Fischerei um 1900

Derzeit erstelle ich eine Fischereiausrüstung aus der Zeit der Jahrhundertwende um 1900. Hierzu rekonstruiere ich derzeit die damals in der kleinen Küstenfischerei und der Binnenfischerei gebräuchlichen Fischereigeräte.

Für Fischereivorführungen verfüge ich seit November 2011 über die Replik einer 16 Fuß großen Smakkejolle nach Bauplänen aus dem Jahr 1890, rekonstruiert von der Flensburger Museumswerft. Der Erwerb des Bootes und Teile seiner Ausrüstung wurden aus Mitteln der EU-Fischereifonds gefördert. Dieses 2-mastige, mit Sprietsegeln besegelte Fischereifahrzeug ist die 1:1 Replik eines ehemals sehr verbreiteten kleinen Küstenfischereifahrzeuges.

Dieses Boot wird für Ausstellungs und Veranstaltungszwecke mit Fischereigeräten und Ausrüstung voll ausgestattet. Beispiele für diese Ausrüstung für die Ostseeküste sind Heringsnetze, Buttnetze und Aaltakeln, des weiteren kleine Bundgarne, Korbreusen und ein Hüfat.

Vorführung im Freilichtmuseum Kiel-Molfsee

Meine Wetterschutzkleidung und die übrige Ausrüstung sind komplett auf die Ostseefischerei an der Flensburger Förde des Jahre 1890-1905 abgestimmt. Zum Teil besteht diese aus gut erhalten und gepflegten Originalen, zum Teil aus authentischen Repliken.

Für die Vorführungen der Fischerei an der Schleswig -Holsteinischen Westküste erhält das Boot Buttnetze, Buttstecher (Preg) sowie für die Garnelenfischerei 2 hölzerne Schiebehamen mit Baumwollnetzen. Nach den Abbildungen der Zeit um 1900 als Vorlage kann, je nach örtlichen Gegebenheiten ,der Garnelenfang mit dem Gliep (Schiebehamen) demonstriert werden, abgekocht wird der Fang an Bord des Kahnes auf einem Petroleumkocher. Für Freilichtmuseen, Volkskundemuseen, Seebäder und Hafenfeste etc. versuche ich, so authentisch wie möglich, ein Stück Fischereigeschichte zu Beginn der Industrialisierung der Fischerei erlebbar zu machen.

Wo es möglich ist, kann die praktische Fischerei aus nächster Nähe vorgeführt werden. Besucher können die Handwerkstechniken der Fischerei ausprobieren, mit Netznadel und Netzgarn unter Anleitung die Netzherstellung mit der Hand versuchen, welche in Schleswig -Holstein ab den 1870er Jahren auch erstmals maschinell erfolgte. Demonstriert werden kann auch die Herstellung von Netzzubehör, das anschlagen von Senkern aus Bleiblech mit dem Gesenk an der Netzunterleine, die Herstellung von Netzflotten aus Rohrkolbenstengeln, wie sie sogar noch in den 50er Jahren des 20. Jh gebräuchlich war.

Netze werden vor den Augen der Besucher am Breiwucken (oder auch Breiwocken ), einem hölzernen Gabelstock zur Netzfertigung und Reperatur filiert. Dazu kann ich auch die Seilherstellung mit volkskundlichen Seilereigeräten als Mitmachangebot für Veranstaltungsbesucher gestalten.

Ist in einem Museum ein Räucherofen vorhanden, so zeige ich gerne die Räuchertechniken.

Die Herstellung und Haltbarmachung von Salzhering kann ich auch demonstrieren, wie sie noch bis über Mitte der 60er Jahren des 20. Jh. hinaus in eigens dafür hergestellten Holzfässern, den „Kantjes“, erfolgte.

Neben der fangtauglichen Ausrüstung, welche ich derzeit rekonstruiere, habe ich 2 Originalstellnetze aus der Zeit kurz vor dem ersten Weltkrieg in meinem Besitz. Auch diese Fanggeräte können Geschichte erzählen, so bestehen die Innenblätter der Netze aus maschinengestrickten Baumwollnetz, die Spiegelmaschen bestehen aus Hanfgarn, welche handgestrickt sind. Ober und Unterleine dieser Originalnetze sind aus geflochtenem Hanfgarn gefertigt, als Schwimmkörper dienen gebündelte Rohrkolbenstengel. An der Unterleine des einen, seinerzeit sehr sorgfältig gearbeiteten, fast neuwertigen und unbeschädigten Spiegeletzes sind alle Bleisenker abgetrennt worden (als Rohstoff für die Bleiprojektile der Patronen des 1. Weltkrieges?)

Mit zu meiner Ausstellung gehört auch eine kleine Ausrüstung mit alltäglichen Dingen der Zeit um 1900, welche ein Fischer seinerzeit im Alltag verwendete.

Da ich neben meinem Berufsabschluss als Fischer auch einen Berufsabschluss als Ergotherapeut und Erfahrung in der Arbeit mit Menschen unterschiedlicher Behinderungen habe, kann ich auch hier angepasste Angebote gestalten. Für meine Arbeit habe ich gute Referenzen zahlreicher Museen im In- und Ausland. Wenn gewünscht, schicke ich Ihnen gerne eine Liste von Museums- oder Veranstaltungsreferenzen und ein Angebot zu.

Preise für Museen und historische Veranstaltungen

inkl. kompletter Ausstellung zur Fischerei und Alltagsgeräten

Ganztagesgage auf Anfrage
Wochenendgage auf Anfrage

Preise für Schulprojekte

Vormittagspauschale auf Anfrage

Bei Veranstaltungen, die zeitlich deutlich über den Zeitaufwand eines Wochenendes hinausgehen, berechne ich auch die Zeit, in der ich meine Berufsfischerei in meinem Fischereibetrieb ruhen lassen muss. Meine historischen Angebote biete ich Ihnen stets ganzjährig an, mich schreckt als Berufsfischer auch kein Eis und Frost.

Alle Preise gelten zuzüglich 7% Mehrwertsteuer auf Vorträge und den entstehenden Anfahrts – oder Anreisekosten. Die Preise können je nach gewünschtem Umfang meiner Ausstellung und meiner Angebote variieren.

Für eine verbindliche Zusage meinerseits sende ich Ihnen einen schriftlichen Vertrag zu, da ich in der Vergangenheit leider wiederholt schlechte Erfahrungen mit der Zahlungsmoral von Veranstaltern nach mündlichen Absprachen machen musste.

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